Wir lassen uns gerne von anderen Frauen inspirieren. In der Kategorie „Porträt“ möchten wir euch verschiedene beruflich-erfolgreiche MINT-Frauen, deren Lebensläufe sowie deren Perspektiven auf die digitale Zukunft vorstellen.

Vorbilder haben für uns schon immer eine wichtige Rolle gespielt. Wir gehen auf die Reise, interessante Frauen zu befragen und hoffen, euch Einblicke in und Anforderungen innerhalb diverser Tätigkeitsbereiche aufzeigen zu können. Dennoch möchten wir euch ermutigen, euren eigenen Weg zu gehen.

Steckbrief Frau Maschinenbau:

Studium: Maschinenbau (Fachrichtung Textiltechnik und Leichtbau) an der TU Dresden

Eltern: keine Akademiker

Beruflicher Werdegang:

  • 2007-2016 – Studium Maschinenbau
  • Sechs Monate Praktikum an der EMPA (Dübendorf/Schweiz), Abteilung Mechanical Engineering – Bereich Composite
  • 2016 – Abschlussarbeit über Compositewerkstoffe bei der Connova AG (Villmergen/Schweiz)
  • 2013-2018 – Arbeit als Project Engineer bei Connova AG
  • Seit 2019 – Arbeit als Projektingenieur bei Siemens Mobility – Bahntechnik

Interview mit Frau Maschinenbau:

Frau Macht MINT: Warum haben Sie sich damals für diesen Studiengang entschieden?

Frau Maschinenbau: Ich wollte Luft-und Raumfahrttechnik studieren, weil es sehr „mathe- und physiklastig“ war, und das ging über das Grundstudium Maschinenbau.

Frau Macht MINT: Welches sind Ihre derzeitigen beruflichen Tätigkeitsgebiete und Verantwortlichkeiten?

Frau Maschinenbau: Bahnleittechnik im Ausland (Osteuropa, Malaysia, Australien) – Projektleitung und Systemintegration basierend auf den Anforderungen der jeweiligen Bahngesellschaft.

Frau Macht MINT: Was schätzen Sie in Ihrer beruflichen Tätigkeit besonders? Wo liegen die Herausforderungen?

Frau Maschinenbau: Ich schätze die Arbeit in Teams und die internen Weiterbildungsmöglichkeiten. Die Herausforderungen liegen im internationalen Bereich, da jedes Land eigene, spezielle Anforderungen hat und die Vorlagen und Tools oft nicht «einfach so» angewendet werden können, sondern modifiziert werden müssen.

Frau Macht MINT: Gelingt es Ihnen Ihre beruflichen und persönlichen Lebensziele in Einklang zu bringen? Wenn ja, wie?

Frau Maschinenbau: Jein. Die Arbeitszeiten sind recht flexibel und ich habe einen kurzen Arbeitsweg (25 min). Fitnesscenter und Sporthallen sind in direkter Nähe. Langfristig möchte ich jedoch das Arbeitspensum verringern, um eigene Projekte zu realisieren.

Frau Macht MINT: Wohin wird sich Ihrer Meinung nach Mensch und Technologie entwickeln?

Frau Maschinenbau: Die Digitalisierung ist ein sehr großes Thema – auch im Bahnbereich. Die Zeitspannen zwischen neuen Entwicklungen werden kürzer. Dem Menschen wird im Alltag viel vereinfacht durch hochkomplexe Technologien im Hintergrund. Die Sicherheitsstandards werden dadurch jedoch auch sehr stark steigen müssen, da die Systeme mehr Schwachstellen bieten.

Frau Macht MINT: Welche Kompetenzen brauchen Ihrer Meinung nach Mitarbeiterinnen und Führungskräfte für den digitalen Wandel?

Frau Maschinenbau: Schnelle Anpassungsfähigkeit und Mut/Wille, Neues zu entwickeln und zu nutzen. Vor allem im Bereich der Informatik werden sich immer mehr Berufe entwickeln, die wir so noch gar nicht kennen.

Frau Macht MINT: Wie soll und kann Ihrer Meinung nach die Bildung für die digitale Transformation gestaltet werden?

Frau Maschinenbau: Kinder kommen früh mit digitalen Medien in Berührung. Die Schulen setzen immer mehr auch auf digitale Lernutensilien, das ist ein erster Schritt. Ich denke, es benötigt mehr Angebote im Bereich der Informatik und Naturwissenschaften. Vor allem für Mädchen, da diesen noch oft das Gefühl gegeben wird, dass sie darin nicht gut wären. Pff!