Was wir nicht können, macht uns Angst. Die meisten Menschen haben Angst vor etwas Neuem. Sie haben Angst vor dem Unbekannten, dem Unkalkulierbaren, dem Unvorhersehbaren, und der Erfahrung nicht damit umgehen zu können.
Sie haben Angst, zu versagen oder sich zu blamieren. Es fehlt das Vertrauen etwas völlig Neues zu lernen, an die eigenen Grenzen zu gehen. Deswegen tun wir viele Dinge erst, wenn wir sie können. Man bleibt beim Alten und Bekannten, da fühlt man sich sicher.
Das Problem dabei ist, dass wir die meisten Dinge erst dadurch lernen, dass wir sie tun.
«Fang nie an aufzuhören, hör nie auf anzufangen.»
Marcus Tullius Cicero
Deshalb sollten wir uns bevor wir einen neuen Job annehmen primär Fragen wie wir uns in der Rolle weiterentwickeln, was wir neues Lernen und wie wir damit unsere Karriereziele erreichen können.
Dabei zählt nicht der vertikale Aufstieg, das bessere Gehalt, oder sonstiges Prestige sondern welche Bausteine du benötigst um zu dem zu werden was du sein möchtest.
Dabei sollte man nicht nur auf seine Stärken und Erfahrungen setzten sondern gezielt die Schwächen ausbauen. Etwas Neues und Ungewohntes, entgegen deiner vermeintlichen Neigungen und bisherigen Vorlieben bietet die Chance dein Leben zu bereichern.
Frau Macht
Eigentlich wollte ich immer Sozialarbeiterin, Kunsttherapeutin, Floristin, Geigenbauerin oder Designerin werden. Ich bin kreativ, künstlerisch veranlagt und liebe die Arbeit mit Menschen.
Nach dem Abitur kam alles anders. Mein Abiturschnitt durchschnittlich, meine Motivation gering. Ich wollte Reisen, die Welt entdecken. Meine Familie –konservativ, aber kompromissbereit. Ich darf alles werden, wenn ich eine bodenständige Ausbildung abschliesse.
So konzentrierte ich mich darauf, schnellstmöglich einen Abschluss zu erhalten. Medizinische Fachangestellte in zwei Jahren – perfekt.
Beim Vorstellungsgespräch wurde ich auf ein Stipendium zur MTLA aufmerksam gemacht. Aber ich wusste nicht einmal was die Abkürzung bedeutet – Medizinische Laboratoriumsassistentin und in Naturwissenschaften war ich generell schlecht.
Und trotzdem, die praktischen Kurse, wo ich lernte Gewebe zu färben, die faszinierende Welt der Parasitologie und die Molekularbiologie – das Handwerk zum Designen neuer Kreaturen – fand ich einfach spannend. Die Neugier war grösser als meine Angst vor Informatik, Mathe, Physik und Chemie und – nach der Ausbildung – traute ich mir sogar ein Studium zu.
Frau MINT
In Mathematik, Physik und Chemie war ich immer gut. Aber Informatik war mir fremd. Der Zugang zum Computer begrenzt und Programmieren was für Nerds. Schule und Eltern legten keinen Fokus darauf und ich bin definitiv kein Digital-Native.
Während des Studiums wuchs, durch Übungsaufgaben die in Matlab zu lösen waren und eines Python-Kurses, mein Interesse. Doch die Zeit ist begrenzt und der Fokus ein anderer. Erst nach Abschluss meiner Promotion wage ich mich wieder an meinen Traum heran und bleibe doch unsicher.
Wo fange ich am besten an – mit welcher Programmiersprache? Gleich im Kontext von <<Machine Learning>> oder eher Richtung «Softwareentwicklung»? Im Rahmen eines Online-Kurses oder mithilfe eines Lehrbuchs? Die Auswahl ist gross…
Der «Lernplan» ist geschrieben, die ersten Übungen absolviert. Ich bin gespannt wohin die Reise geht, welche Expertise ich mir selbst aneignen kann und ob sich daraus tatsächlich eine Leidenschaft entwickeln wird…
Anleitung
Neu anzufangen
1) Die Vergangenheit akzeptieren.
2) Dinge geschehen aus einem Grund.
3) Mache eine Bestandsaufnahme deiner Misserfolge und Erfolge.
4) Was machst du gerne?
5) Mache die Dinge, die du gut und gerne machst.
6) Mache. Mache. Mache.
7) Höre auf dein Herz und deinen Bauch.
8) Kündige nicht an, dass du von vorn anfängst.
9) Setzte dir Ziele.
10) Treffe eine Entscheidung und nehme dich nicht so wichtig.
11) Mache.
Gestalte dein Leben. Freue dich darauf Anfänger zu sein. Jetzt.
Frau Macht & Frau MINT
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