Wir lassen uns gerne von anderen Frauen inspirieren. In der Kategorie „Porträt“ möchten wir euch verschiedene beruflich-erfolgreiche MINT-Frauen, deren Lebensläufe sowie deren Perspektiven auf die digitale Zukunft vorstellen.
Vorbilder haben für uns schon immer eine wichtige Rolle gespielt. Wir gehen auf die Reise, interessante Frauen zu befragen und hoffen, euch Einblicke in und Anforderungen innerhalb diverser Tätigkeitsbereiche aufzeigen zu können. Dennoch möchten wir euch ermutigen, euren eigenen Weg zu gehen.
Steckbrief Frau DB:
Studium: Wirtschaftsingenieurwesen an der TU Cottbus
Eltern: beide Akademiker
Beruflicher Werdegang:
- Studium 6,5 Jahre an der TU Cottbus
- 2007 – 2008 Promotionsstudium 1,5 Jahre (TU Cottbus)
- 2009 – 2010 technische Einkäufer/Projekteinkäufer (Progroup)
- 2011 – 2012 Werkseinkäufer/Projekteinkäufer (DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH, Werk Cottbus) 2012 – 2013 Leiter Lagerlogistik (DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH, Werk Cottbus)
- 2014 – 2016 Projektmitarbeiter/ Leiter Zentrallager (DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH, Zentrale) 2016 – 2017 Leiterin Lager und Logistik (DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH, Zentrale)
- 2017 bis heute Leiterin Materialmanagement und Leistungsbeziehung (DB Regio AG, Zentrale)
Interview mit Frau DB:
Frau Macht MINT: Warum haben Sie sich damals für diesen Studiengang entschieden?
Frau DB: … Damit kann ich immer noch alles machen.
Frau Macht MINT: Welches sind Ihre derzeitigen beruflichen Tätigkeitsgebiete und Verantwortlichkeiten?
Frau DB: Führung eines 10- köpfigen Teams, strategische Entwicklung der Organisationseinheit und operative Materialbeschaffung für Instandhaltung.
Frau Macht MINT: Was schätzen Sie in Ihrer beruflichen Tätigkeit besonders? Wo liegen die Herausforderungen?
Frau DB: An meiner Tätigkeit schätze ich den hohen Freiheitsgrad an Gestaltungsmöglichkeiten und die strategische Entwicklung für die Organisation. Ich kann meine Kreativität einbringen. Darüber hinaus würdige ich es sehr, dass ich ein tolles Team zusammenstellen durfte und dieses weiterentwickeln, fordern und fördern und es damit zur Hochleistung bringen darf.
Die Herausforderungen liegen darin, sich in einer Organisation als Frau zu behaupten, immer wieder über den eigenen Schatten zu springen und vor allem dabei „Frau zu bleiben“. Nach meiner Erfahrung ist es die größte Herausforderung, seine eigene Mitte zu finden, seinen Selbstwert zu erkennen und entsprechend zu behalten.
Frau Macht MINT: Gelingt es Ihnen Ihre beruflichen und persönlichen Lebensziele in Einklang zu bringen? Wenn ja, wie?
Frau DB: Nun ja, es ist nicht immer einfach. Oftmals denkt man, das eine oder andere ist wichtiger. Grundsätzlich bin ich «ICH». Die Work-Life- Balance ist essentiell. Ich habe eine konkrete Vorstellung, wie, wann und momentan auch was ich arbeiten möchte und welche Ziele ich damit verfolge. Das lässt sich gerade sehr gut mit meinem Privatleben vereinbaren, weil ich eben auch hier sehr klare Vorstellungen habe. Was ich damit sagen möchte, in der Klarheit liegt die Antwort. Ich habe einen tollen Arbeitgeber, der mir ermöglicht, nachmittags meine Kinder zu betreuen. Dennoch habe ich auch dies als Erwartung an den Arbeitgeber. Und dies gilt für alle anderen Themen im Leben. Ziele ändern sich im Leben immer wieder und ich denke, wenn ich eine genaue Vorstellung habe, wie etwas sein soll, dann kann ich es auch entsprechend gestalten.
Frau Macht MINT: Welche Kompetenzen brauchen Ihrer Meinung nach Mitarbeiterinnen und Führungskräfte für den digitalen Wandel?
Frau DB: Für Mitarbeiter werden nicht nur die administrativen Prozesse digitalisiert, sondern auch die tägliche Arbeit. Hier steht die Arbeitswelt im Wesentlichen vor zwei Herausforderungen: zum einen, wie können ältere Mitarbeiter damit zukünftig umgehen und wie schaffen sie es dahinein zu wachsen. Die zweite Herausforderung, wie schafft es der Arbeitgeber, die junge Generation einzubinden bzw. für sich zu gewinnen. Und eben die Führungskraft benötigt eben genau diese Kompetenzen, beides «einzufangen» und sich selbst darauf einzustellen. Randnotiz: Wir befinden uns eben genau im digitalen Wandel und sollten offen dafür sein. Diese Offenheit sollte die wichtige Kompetenz sein.
Frau Macht MINT: Wie soll und kann Ihrer Meinung nach die Bildung für die digitale Transformation gestaltet werden?
Frau DB: Ich denke, die Bildung ist schon sehr weit in dieser Transformation – natürlich abhängig von den finanziellen Mitteln im jeweiligen Bildungssystem. Allerdings bezweifle ich, dass die Arbeitswelt derzeit schon bereit für die Arbeitskräfte ist, die jetzt auf den Markt treten.
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